Es ist nie zu spät für den Meistertitel

Fliesenleger Jürgen Christian aus Zapfendorf erlangt mit 49 Jahren noch seinen Meistertitel und würde es jederzeit wieder machen.

[Bamberg im August 2024] Die HWK Oberfranken bot erstmals wieder einen Meisterkurs für Fliesenleger an, der von allen Teilnehmern erfolgreich absolviert wurde. 13 Gesellen erlangen den Meistertitel.

13 Handwerksgesellen haben ihre praktische Prüfung mit Erfolg bestanden und dürfen nun den Meistertitel tragen. Das Durchschnittsalter bei Meisterkursen beträgt heutzutage 23 Jahre. Einer der Teilnehmer, Jürgen Christian, hat diesen Durchschnitt mit 49 Jahren deutlich gehoben. “Für mich war die Meisterschule eine Toperfahrung”, so Christian, der bereits seit 2000 als selbstständiger Fliesenleger tätig ist. “Weil der Meister im Handwerk etwas wert ist, habe ich mich dazu entschieden, diese Herausforderung anzunehmen, und zwar bevor ich 50 werde.”

Oscar Rabensteiner und Jürgen Christian haben mit Erfolg den Meistertitel als Fliesenleger erlangt. Darauf darf man schon mal anstoßen.
Oscar Rabensteiner (links) und Jürgen Christian haben erfolgreich die Fliesenleger Meisterprüfung abgeschlossen – darauf wird erst einmal angestoßen.

Die jahrelange Erfahrung hat für die praktische Prüfung durchaus Vorteile

“Aufgrund meiner umfangreichen Erfahrungen war der praktische Teil schon fast ein Kinderspiel für mich.” so Christian. Jedoch gibt es auch eine kleine Hürde, denn im Alter lernt es sich noch lange nicht so leicht wie mit Anfang 20. “Wenn man allerdings 25 Jahre aus dem Lernen raus ist, war der theoretische Teil für mich jedoch sehr herausfordernd. Hier konnte ich die Hilfe meiner jungen Kollegen gut gebrauchen!”. Einer der “jungen Kollegen” ist Oscar Rabensteiner aus Arzberg. Er hat gleich nach der Gesellenprüfung die Meisterprüfung in Angriff genommen. “In der Theorie war ich noch voll fit, dafür fehlte mir natürlich die Berufserfahrung.” so Rabensteiner. “Da konnte ich mir von den Älteren sehr viel abschauen”.

Das haben alle gemeinsam – den Plan für die Zukunft

Oscar Rabensteiner möchte den Betrieb seines Opas übernehmen, der mit seinen 80 Jahren noch täglich fleißig mit anpackt. Christian Jürgen hingegen hat Blut geleckt und möchte alles herausholen, was geht. “Bis Februar möchte ich noch den Betriebswirt in Bamberg absolvieren. Dann habe ich das Maximum , das ich mir im Handwerk vorstelle, erreicht.”

Max Kaiser, Technischer Fachmann und Seminarleiter bei KARL DAHM, war selbst beim Meisterkurs vor Ort, und stellte dort die wichtigsten Werkzeuge für die Arbeit am Meisterstück vor. “Unsere Werkzeuge bewähren sich jedes Jahr bei den Euro- oder WorldSkills, vielen Profi-Seminaren und Workshops sowie natürlich im Baustellen-Alltag. Damit ist man also auch bei einer Meisterprüfung bestens gerüstet. Wir freuen uns immer, wenn wir Fliesenleger mit unserer Erfahrung und unseren Werkzeugen unterstützen können.”

KARL DAHM MItarbeiter Max Kaiser (Mittig im Bild) führt einen XXL-Fliesenschneider bei den KARL DAHM Handwerkertagen vor.
KARL DAHM Mitarbeiter Max Kaiser (Mitte) bei einer Produkt-Vorführung an den KARL DAHM Handwerkertagen.

Wir sind beeindruckt von so viel Ehrgeiz und wünschen den beiden, sowie auch allen anderen Jungmeistern viel Erfolg in ihrer zukünftigen handwerklichen Laufbahn. Alle Handwerksmeister sind wichtig für ihre Branche und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung hoffentlich noch lange an folgende Generationen von Auszubildenden weiter.